Lass die Kamera nicht daheim. Nie.

Es war mal wieder eine dieser Lektionen: Die Abendrunde mit dem Hund hatte ich in die Weinberge verlegt – und aufgrund des schlechten Wetters die Kamera zuhause gelassen.
Auf halber Strecke fiel mir dann auf, dass sich der Nebel im Saaletal verdichtet.
Also bin ich strammen Schrittes (oder so schnell das halt mit einem alten Hund geht) zurück zum Auto und habe die Kamera geholt.

Mit dem Kamerarucksack im Kofferraum bin ich gleich zum terroir f hochgefahren und gerade so zum dunkleren Teil der blauen Stunde angekommen.
Das war mir auch ganz recht, denn vorher war der Himmel zu hell für meinen Geschmack und außerdem gefällt mir der dunklere Teil der blauen Stunde schon immer besser.

Mit den tollen Bedinungen konnte ich dann den Fotosensor zum Glühen bringen. Da hat es nicht einmal groß gestört, dass der Himmel stark bewölkt war.
Das gefällt mir sogar ganz gut, weil es zum Eindruck widrigen Wetters eigentlich ganz gut passt.

Und so habe ich mich die Weinberge entlang fotografiert. Sehr zum Unwillen meines vierbeinigen Begleiters, der ganz genau weiss, wo das Auto steht und gerne jede Gelegenheit genutz hätte, dorthin zu laufen.
Schließlich war die Uhrzeit, wo zuhause ein gut gefüllter Napf auf ihn wartet, längst erreicht.

Aber in diesem Fall musste er hinnehmen, dass ich nochmal 50 Meter weiter laufe, um noch einen unverstellten Blick auf den Hammelberg und das Saaletal einzufangen.
Die blaue Stunde war eigentlich schon vorbei, aber die tief hängenden Wolken reflektierten genug Licht, sodass mir der Blick noch ganz gut gefallen hat.

Schließlich ging es aber mit kleinen Pausen doch zurück in Richtung Parkplatz – sehr zu Freude des Vierbeiners.