Heiß, anstrengend und total toll

Die Idee, im Urlaub und bei hochsommerlichen Temperaturen 16 km durch einen Schlucht zu wandern, kam ursprünglich von meiner Frau.
Aber ich mag Schluchten und bin für solchen Blödsinn durchaus zu haben, daher war ich schnell Feuer und Flamme – vor allem, da es sich um die längste Schlucht Europas handelt.

Daher war der Ausflug zur Samaria-Schlucht auf Kreta schnell gebucht und nach einer etwas umständlich Busfahrt ging es morgens um 10 Uhr los.

Schon die ersten vier Kilometer gab es einen Vorgeschmack darauf, auf was wir uns eingelassen hatten. Es ging zunächst nur bergab. Danach war der Weg immer wieder mit großen Felsblöcken übersäht und teilweise nur andeutungsweise vorhanden.
Zunächst dachen wir, daß die veranschlagten 6 Stunden leicht zu unterbieten wären, aber die Pfade waren teilweise so unwegsam, daß wir nicht mehr als 3 km pro Stunde zurücklegten.

Die Mühen waren vergessen, nachdem das aufgegeben Dorf Samaria, von dem die Schlucht ihren Namen hat, erreicht war. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Schlucht langsam enger und landschaftlich interessant.
Allerdings fehlte es ein wenig an Zeit und Muße zum Fotografieren. Es galt nämlich spätestens um 17:15 Uhr am Zielort zu sein. Den von dort ging es ausschließlich per Fähre zurück zum Bus und die letzte Fähre des Tages fuhr um 17:30 Uhr.
Bedingt durch den späten Start (3 Stunden Anreise) und des unwegsamen Geländes galt es, nicht zulange an einem Ort zu verweilen.

Gemessen an vielen unwegsamen Abschnitten, muss das Dorf Samaria früher nur sehr umständlich zu erreichen gewesen zu sein – und nicht im Winter bzw. wenn der Schnee in den Bergen schmolz.
Das obige Bild vermittelt hoffentlich einen Eindruck davon, warum man nicht mehr als 3 km pro Stunde zu erreichen waren.

Aber schließlich war das Ende der Schlucht, das sog. „Eiserne Tor“ in Sicht. Diese engste Stelle der Schlucht (lediglich 3 m), markiert das Ende des Naturparks. Von dort waren es aber immer noch drei Kilometer bis zum Ziel und die Wege wurden, anders als erhofft, nur marginal besser.
Immerhin hatten wir noch 2 Stunden Zeit, so daß klar war, daß wir es innerhalb der gesetzten Zeit schaffen würde, was dem Naturgenuß absolut dienlich war.

Um 16:30 Uhr erreichten wir endlich den Zielort am lybischen Meer. Das absolut klare, türkise Wasser sah sehr einladend aus. Aber leider war die Zeit für eine Schimmweinlage zu knapp.
Immer war genug Zeit für einen kleinen Imbiss und einige gekühlte Getränke in einer nahen Taverne. Aber schon das Sitzen im Schatten war eine tolle Wohltat und eine verdiente Pause für die Füße.

Ein letzter Blick von der Fähre auf die Ausläufer der Schlucht, markierte das Ende der Tour. Nach ca. einstündiger Fahrt, war der Bus erreicht und wir konnten die dreistündige Heimreise antreten.
Gestartet um 05:20 Uhr, zurück im Hotel um 23 Uhr: In Summe ein langer, heißer und anstrengender Tag, der sich absolut gelohnt hat.