Die Drachenschlucht

An meinem Geburtstag wollte ich nicht zuhause sitzen, sondern lieber wandern gehen. Das Problem: 33° C im Schatten!
Nicht nur, weil der Hund dabei war, sondern auch aus Eigeninteresse, sollte es daher eine Route im Schatten oder am Wasser sein. Noch besser: Beides.

Glücklicherweise hatte ich erst ein paar Tage zuvor ein passendes Ziel auf meine Da-müsste-man-mal-hin-Liste gesetzt: Die Drachenschlucht bei Eisenach.
Mit knapp 150 km zwar schon etwas weiter weg, aber ab und zu kann man das schon mal machen. Nach den Fotos auf Google Maps und anderswo erhoffte ich mir eine halbwegs interessante (und kühle) Wanderung.

Aber es kam viel besser als erhofft. Schon die ersten paar Meter versprachen einen tollen Spaziergang und sehenswerte Sandsteinformationen.

Aber es wurde immer besser: An den Steinformationen konnte ich mich überhaupt nicht satt sehen. Als wären Schlammbrocken von Riesenhand übereinander geschichtet worden und dann versteinert.
Zwar ist der Name Drachenschlucht eher eine touristische Erfindung und dem Eisenacher Stadtpatron St. Georg geschuldet, aber mit ein wenig Fantasie wähnt man sich durchaus im Reich der Drachen.

Restlos begeistert war ich, als die Wände des Tals immer höher wurden und näher zusammenrückten. Schon bald wähnte sich man in einer moosbewachsenen Klamm, die durch einen Pfad aus Metallgittern sicher zu durchschreiten war.
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An der engsten Stelle ist der Pfad zwischen den Wäden nur 68 cm breit. Besonders an den engen Stellen war ich froh, ein Stativ dabei zu haben, um verwacklungsfrei fotografieren zu können.
Glücklicherweise waren wir unter der Woche vor Ort, so daß nur wenige andere Wanderer in der Schlucht unterwegs waren und ich mit Zeit und Muße dem Fotografieren widmen konnte.

Das letzte Stück vor dem Rastplatz Hohe Sonne wurde deutlich steiler und besonders in der Hitze des Tages ein wenig anstrengend. Aber Thüringer Bratwurst und Radler am Kiosk wollten eben verdient werden.
Zwar gibt es in der Gegend noch etliche andere sehenswerte Orte, aber mangels ausreichend Zeit und aufgrund der großen Hitze, haben wir für den Rückweg ebenfalls den Weg durch die kühle Schlucht gewählt.
Alles in allem eine gute Wahl für einen Geburtstagsausflug und ich war ganz sicher nicht das letzte Mal in der Gegend.