Das Saaletal war schon länger unter dichtem Dauergrau gefangen und ich hatte es gründlich satt. Die WebCams der Rhön zeigten, daß man über den Nebel kommt – zumindest in den Hochlagen.
Allerdings bin ich an dem Tag erst nach Sonnenuntergang losgekommen.
Das tat den tollen Eindrücken aber keinen Abbruch. Der Mond war extrem hell und man ist problemlos ohne Taschenlampe ausgekommen. Und wenn ich etwas noch mehr mag als eine Landschaft voller Nebel, dann ist es die nächtliche Variante, wenn der Nebel von unten beleuchtet ist.
Nachdem es eine Wochentag war, hatte ich mir eine Frist von einer Stunde gesetzt. Schließlich galt es auch wieder heimzufahren. Diese Stunde ist wie Flug vergangen, weil es ständig etwas zu gucken gab.
Das ist ja einer der Vorteil von Nebel: Es ändert sich ständig etwas.
Auch die hochgelegen Wasserkuppe wurde ab und zu von Nebelschwaden überzogen, was reizvolle Bilder zur Folge hatte.
Offenbar kannte der Nebel mein Zeitlimit auch. Als ich nach einer Stunde den Weg zum Parkplatz antrat, begann sich die Wasserkuppe in dichten Nebel zu hüllen und die letzten Meter zum Auto habe ich bei sehr eingeschränkter Sicht zurück gelegt.
Offenbar war auch dem Nebel daran gelegen, daß ich am nächsten Tag ausgeschlafen bin.