Sehr, sehr früh

Mittlerweile bin ich froh, daß es mit großen Schritten auf die Sommersonnwende zugeht. Denn dann geht die Sonne wieder etwas später auf, wenn auch zunächst unmerklich.
Wenn man um 04:15 Uhr aufsteht, weil man die Zeit der Dämmerung mitnehmen möchte, dann fühlt sich das im Moment schon etwas wie Körperverletzung an.

Wenn man allerdings eine Situation wie am letzten Samstag vorfindet, entschädigt das für einiges. Die Wolkenschleier am Horizont sorgten für ein tolles Morgenrot und der Nebel im Saaletal trug seinen eigenen Zauber zur Szenerie bei.

Wenn ich schon einige vorzeigbare Bilder zusammen habe und mehr oder weniger nur noch auf den Sonnenaufgang warte, schließe ich ab zu für eine Minute die Augen. Ich lausche dem Morgenkonzert der Vögel und genieße die morgendliche Stille.
Wenn ich dann die Augen öffne, haben der fortschreitende Sonnenaufgang und der Fluss des Nebels für neue, interessante Details gesorgt.

Der Nachteil bei Schleierwolken am Horizont ist, dass die Sonne nicht als scharf gezeichnete Scheibe aufgeht, sondern durch die Wolken sehr „verschwurbelt“ wird. Erst wenn die Sonne über die Wolkenschleier steigt, lohnt es sich wieder, die Landschaft im Gegenlicht zu fotografieren.
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Allerdings ist die Sonnen dann schon sehr hell und überstrahlt einige Details. Mit hohen Blendenzahlen bekommt man dann aber wenigstens einen schönen Sonnenstern abgebildet.
Zusätzlich kommt man dann auch in den Genuß der ersten wärmenden Sonnenstrahlen, was nach der vergleichsweise kühlen Dämmerung auch sehr angenehm ist.

Andererseits haben die langen, weichen Schatten der tiefstehenden Sonne in Verbindung mit Nebel ihren eigenen Reiz.
Alles in allem war dies ein Morgen bei dem sich das frühe Aufstehen wirklich gelohnt hat.