Unten in der Stadt hatte sich der Schnee schon längst wieder verflüchtigt und nur auf den höher gelegenen Dächern war noch ein Hauch Puderzucker zu sehen.
Aber in den Weinbergen des Ofenthals gab es noch einen Hauch Winterwunderland. Daher habe ich die Gelegenheit für einen ausgiebigen Schneespaziergang genutzt.
Natürlich war die Schneemenge kein Vergleich zu den Bedingungen in der Rhön, aber da Schnee selten geworden ist im Saaletal, waren es für einen Abendspaziergang vor der Haustür doch tolle Bedinungen.
Nur wenige Meter außerhalb der Stadtgrenzen hatten der Hund und ich die Weinberge gefühltermaßen für uns allein und so konnte ich in scheinbarer Einsamkeit den Arbeitstag hinter mir lassen und gespannt meinen Gedanken nachhängen.
Mein Hund ist ja leider nicht mehr sehr gut zu Fuß, aber die Strecke über dem Ofenthal hat er doch gut bewältigt. Es hilft natürlich, wenn Herrchen immer wieder mal stehen bleibt, um Fotos zu machen.
Und bei Belichtungszeiten von bis zu 30 Sekunden ist dem Hund die Pause sehr willkommen.
Mit den verschneiten Hängen und den Lichter im Tal boten sich auch ausreichend Motive, sodass wir in sehr moderatem Tempo den Höhenunterschied hinter uns gebracht haben.
So ein Schneespaziergang ist aber auch eine stimmungsvolle Angelegenheit und ich wundere mich immer, warum man so selten jemanden trifft.
Auf der anderen Seite genieße ich die gefühlte Einsamkeit an den dunklen Winterabenden sehr. Und eigentlich schieße ich mir mit der Empfehlung, im Dunkeln rauzusgehen, selbst ins Knie…