Auf den Saalewiesen zu Füßen des Schlossbergs war ich schon eine ganze Weile nicht mehr unterwegs. Daher hatte ich die Idee, am frühen Morgen wieder einmal dort spazieren zu gehen, schon länger im Hinterkopf.
Nachdem die Sonne zu dieser Jahreszeit hinter dem Heroldsberg aufgeht, verzögert sich der Sonnenaufgang im Vergleich zu den Höhenzügen rund ums Saaletal um rund 20 Minuten.
Das kam mir an diesem Morgen sehr gelegen, da ich nicht ganz so früh wach geworden bin, wie mir lieb gewesen wäre.
Um trotzdem in den Genuss des Sonnenaufgangs zu kommen, hatte ich die Drohne im Gepäck. Mit dem Höhenunterschied konnte ich den zeitlichen Versatz aufgrund des niedrigen Standorts ausgeleichen und kam so trotzdem in den Genuss eines Sonnenaufangs.
Aber es war ein Sonnenaufgang aus zweiter Hand. Und es ist schon ein wenig schizophren, wenn man den Sonnenaufgang sieht, aber nicht in den Genuss der ersten wärmenden Sonnenstrahlen kommt.
Den man selbst steht natürlich immer noch im Schatten.
Wie sehr der Berg den Sonnenaufgang verzögert, konnte man auch daran sehen, dass die Stadtpfarrkirche schon von der Sonne beschienen wurde, aber auf den Saalewiesen die Nebelschleier noch ungestört umherzogen.
Erst als es Zeit wurde, den Heimweg anzutreten kam die Sonne auch für bodengebundene Fotografen über den Berg und begann dem Nebel den Garaus zu machen.