Der Blick aus dem Badezimmerfenster war nicht sehr vielversprechend, aber die Wetterprognose eigentlich gut und ich war ein wenig früher aufgestanden als sonst. Daher bin ich trotz allem für einen Morgenspaziergang in die Weinberge gefahren.
Schon auf dem Weg durch das kleine Wäldchen, das den Parkplatz von den Weinbergen trennt, sah der Himmel vielversprechend aus.
Es gab tatsächlich die erhoffte Lücke am Horizont, durch die die Sonne, obwohl noch hinter dem Horizont, den Himmel mit einem kräftigen Rot einfärben konnte.
Der Sonnenaufgang ist mittlerweile schon weit nach Nordosten gewandert. Für meine gewählte Morgenrunde hieß das, dass es ein Weilchen dauert, bis die Sonne sich tatsächlich über den Horizont schiebt.
Das ist die Phase, die mir persönlich wenig gefällt: Es ist schon zu hell für eine schöne Morgendämmerung aber noch nicht hell genug, für eine tolle Morgenstimmung.
Aber alles ist vergessen, wenn sich die Sonne dann über den Horizont schiebt, man die ersten, wärmenden Strahlen auf der Haut spürt und die Landschaft in goldenes Licht getaucht wird.
Zusammen mit einem tollen Himmel sind das die Momente, die mich immer wieder dazu bringen, am frühen Morgen mein Glück zu versuchen.
Das Schöne an den frühen Sonnenaufgängen ist, dass man vor der Arbeit noch die schönste Lichtstimmung des Tages mitnehmen kann.
Und so sitzt man 30 Minuten später viel beschwingter am Rechner, als das mit der üblichen Morgenrunde in der Stadt der Fall gewesen wäre.