Ein wenig kam ich mir vor, wie der Knabe im Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff vor. Zwar ist die Ebene auf dem Schlossberg kein Moor, aber die Stimmung kam dem sehr nahe. Es war eine sehr unwirkliche Stimmung mit den Nebelschwaden, die überall aus dem Boden aufstiegen.
Im dichten Nebel am Parkplatz beim Schloss Saaleck hatte ich noch überlegt, ob es sich überhaupt lohnt, die Kamera mitzunehmen. Auf dem wenige Meter tiefer gelegenen Parkplatz war der Nebel schon deutlich dichter.
Aber nachdem ich während dieser nebligen Tage schon öfter vor mich hin geschimpft hatte, weil ich ohne Kamera losgezogen bin, habe ich mir den Rucksack trotzdem auf den Rücken gepackt.
Landschaftsfotografen sind schließlich nicht aus Zucker…
Nachdem ich das dunkle Wäldchen direkt am Parkplatz durchquert hatte, fand ich eine deutlich andere Lichtsituation vor. Nicht nur, dass ich noch halbwegs über dem Nebel war – das letzte Licht der Dämmerung kam auch noch deutlich besser zur Geltung.
Es war schon enorm, wieviel Licht der Nebel weggenommen hat.
Statt eines normalen Abendspaziergangs mit dem Hund im dichten Nebel, war es dann überraschenderweise doch eine ausgiebige Fototour mit tollen Eindrücken.
In so einer verzauberten Landschaft kann man eigentlich nur tolle Fotos machen.
Gegen Ende des Spaziergangs gewannen dann Nebel und Dunkelheit die Oberhand. Die letzte Viertelstunde bin ich bei knapp 10 Meter Sichtweite zurück zum Auto gelaufen. ABer das ist halb so wild, wenn man zuvor tolle Bilder eingefangen hat.
Diese Fototour hat wieder mal den Grundsatz bestätigt, dass man als Landschaftsfotograf nicht ohne Kamera aus dem Haus gehen sollte.
Immer.