Normalerweise kommt das Wetter aus Südwesten und das Saaletal genießt den Schutz des Spessart, in dessen Regenschatten es liegt. Diesen Effekt kann man oft bei Gewitter beobachten, die entweder durch Sinn- und Kinzigtal vorbei ziehen oder in Richtung Schweinfurt abbiegen.
Wenn ein Gewitter ausnahmsweise aus einer anderen Richtung kommt, ist der Weg ins Saaletal offen.
So auch gestern, als eine Gewitterzelle von Nordosten heranzog, die ausgiebige Regenfälle mit sich brachte.
Glücklicherweise hatte ich Zeit und konnte das Schauspiel genießen. Vor allem die Bereiche mit Starkregen waren spektakulär anzusehen.
Bei solchen Ausblicken verlasse ich meinen Standort meist erst, wenn es anfängt zu regnen. Nasse Kleidung ist in meinen Augen nur ein kleiner Preis für spektakuläre Bilder.
Aber das Gewitter zog dann doch schneller heran, als ich dachte. Vor allem der Teil der Front, die durchs Thulbtal auf mich zukam, war recht schnell unterwegs. Nachdem dann auch auf Höhe Obererthal die ersten Blitze zuckten, war es Zeit, die Beine in die Hand zu nehmen.
Kurz bevor die ersten richtig dicken Tropfen fielen, war ich wieder am Auto. Daher bin ich diesemal sogar trocken geblieben. Ich habe, wie erwähnt, nichts gegen nasse Kleidung, aber auf Spannung der besonderen Art kann ich verzichten.