Am Sonntg war ich recht früh wach – der Jetlag steckte mir noch in den Knochen. Nachdem ich nicht mehr schlafen konnte, habe ich es mir vor der Flimmerkiste bequem gemacht – mit dem festen Vorsatz später fotografieren zu gehen.
Dazu habe ich gleich darauf nachgesehen, wann die Sonne an diesem Morgen aufgeht. So richtig wach war ich aber noch nicht, da mir nicht aufgefallen ist, daß dieSatellitenansicht in meiner App gar nicht Hammelburg zeigt – sondern Bangalore, Indien.
Dort geht die Sonne zur entsprechenden Ortszeit aber eine dreiviertel Stunde später auf, als bei uns. Und so kam es, daß ich weit vor Sonnenaufgang unterwegs war.
Das war aber nicht weiter schlimm, da mir die Zeit der Dämmerung mittlerweile fast lieber ist, als der Sonnenaufgang.
In Richtung Osten kündigte sich bereits der neue Tag an. Hinter mir, im Westen, war der Himmel aber noch tiefblau und auch die Gegendämmerung noch nicht zu sehen.
Nach einer Woche in Indien, bei beständigem Verkehrslärm und 35° C Tagestemperatur, war dieser kühle, einsame Morgen genau mein Ding. Ich bin halt doch eher eine Kleinstadtpflanze und so früh am Morgen alleine unterwegs zu sein, hat mir richtig gut getan.
Nach einer Woche Lärm, Staub und Hitze hatt ich an diesem Morgen einen meiner Lieblingsplätze am Hammelberg angesteuert: den Startplatz der Drachenflieger. Das ist für mich einer der schönsten Aussichtspunkte am frühen Morgen.
Doch nicht nur das Wetter war toll: Als Sahnehäubchen gabe es noch dicke Schwaden Bodennebel auf den Wiesen im Saaletal.
Grund genug, das Teleobjektiv zu holen und ein paar eher minimalistische Aufnahmen zu machen. Bilder dieser Art, die man fast monochrom nennen könnte, haben für mich einen eigenen Reiz.
Und im beständigen Fluss des Nebels ergeben sich immer wieder neue, tolle Perspektiven.
Alles in allem ein Morgen, wie er besser nicht sein kann. Ganz besonders, wenn man gerade eine Woche im gefülten Hochsommer verbracht hat.