Als Landschaftsfotograf braucht man keine gute Kamera – man braucht einen Wecker.
Dementsprechend hatte ich mich letzten Sonntag ein wenig über mich selbst geärgert, daß ich meinen Wecker überhört hatte. Allerdings war die Nacht davor recht kurz und auch ich brauche etwas Schlaf…
So war ich erst zum Sonnenaufgang unterwegs und nicht, wie eigentlich beabsichtigt, eine halbe Stunde davor. Als ich dann noch sah, daß die überschwemmten Saalewiesen unerwarteterweise voller Nebel waren, hat es mich noch mehr gewurmt, verschlafen zu haben.
Dadurch kam am frühen Morgen ein wenig Hektik auf, da ich möglichst noch vor Sonnenaufgang am Aussichtspunkt meiner Wahl sein wollte.
Gerade bei Nebel bin ich gern vor Sonnenaufgang vor Ort, weil dieser nach Sonnenaufgang sehr viel schwieriger zu fotografieren ist. Sobald die Sonne auf den Nebel scheint, reflektiert dieser sehr viel Licht, so daß es viel mehr Bereiche gibt, die „ausbrennen“ können.
Ich hatte insofern Glück, als daß der Sonnenaufgang durch die Schleierwolken am Horizont etwas „verschwurbelt“ wurde. Dadurch war das Licht weniger intensiv und ich konnte noch einige schöne Bilder einfangen, ohne daß es Bereiche gab, die viel zu hell waren.
Zusaätzlich kann man es natürlich auch ein wenig kompensieren, wenn man nicht in Richtung des Sonnenaufgangs fotografiert.
Wirklich glücklich war ich über die, in meinen Augen, richtige Menge Nebel: Schöne dicke Nebelschwaden, aber doch nur so viel, daß die Landschaft noch heraus schaut.
Für mich die schönste Konstellation. Nicht zuviel, nicht zuwenig. Ein bis an den Rand mit Nebel gefülltes Saaletal hat zwar auch seinen Reiz. Aber die Kombination aus dickem Nebel und Landschaft gefällt mir besser.
So konnte ich dann auch noch mal das Teleobjektiv heraus holen und ein paar Details einfangen. Bei zu hohem Nebel wäre das eher langweilig gewesen. Aber so, konnte ich noch ein paar Bilder einfangen, die mir richtig gut gefallen.