Ich war beruflich mal wieder in Stuttgart und da die Sonne mittlerweile wieder so spät untergeht, daß man nach den Bürostunden noch etwas davon hat, hatte ich die Kamera mitgenommen.
Nicht weit von meinem Hotel ist der „Grüne Heiner“ – ein ehemaliger Schuttberg aus den 50er Jahren, der mittlweile begrünt ist und im Großraum Stuttgart als Naherholungsgebiet durchgeht. Als „Randrhöner“ lächelt man da ja eher müde.
Aber immerhin kommt am dort ca. 100 m über das Bodeniveau und bevor ich den ganzen Abend im Hotel rumgammele, war es mir den Ausflug allemal wert.
Daher bin ich zur goldenen Stunde gemütlich den spiralförmigen Weg hochspaziert und habe die Aussicht und die letzten Sonnenstrahlen genossen.
Bei dem tollen Wetter war ich aber auf die blaue Stunde aus, wenn die Stadt schon beleuchtet ist. Ich bin im Dezember während einer abendlichen Laufrunde schon mal den Berg raufgehechelt und fand den Blick auf die beleuchteten Stuttgarter Ortsteile faszinierend.
Schon damals habe ich mir vorgenommen baldmöglichst mal zur blauen Stunde dorthin zu kommen. (Es ist schon angenehm, wenn man Sport mit der Suche nach Fotolocations verbinden kann.)
Und so stand ich die vergangene Woche im relativ kalten Wind und habe den Blick über die umliegende Orte schweifen lassen. Gemütlich auf einer Bank sitzend habe ich gewartet, daß der Himmel langsam dunkelblau wird.
Ich mag diesen Kontrast von orangenen und gelben Lichtern vor der dunklen Umgebung sehr und finde es, aus fotografischer Sicht, wirklich toll.
Aber wenn ich mir bewußt mache, daß man bis zum Horizont sehr viel bebaute und befahrene Gebiete sehe, bin ich wieder ganz froh aus einer Kleinstadt zu kommen, wo Naherholung eine deutlich andere Bedeutung hat.