Niedrige Temperaturen durch zusätzlich Höhenmeter, Schatten und ein laues Lüftchen: Das waren die Gedanken, die mich dazu bewogen hatten, in die Rhön zu fahren.
Und weil ich schon lange nicht mehr dort war, war der Lösershag mein Ziel.
Dieser tolle, größtenteils naturbelassene Wald ist recht spärlich besucht, nichtsdestotrotz aber eine sehenswerte Ecke der Rhön.
Das man dafür aber erst mal einen Kilometer bergauf schnaufen darf, hatte ich ein wenig verdrängt. Aber irgendeinen Grund muss es ja geben, daß sich nur wenige Wanderer dorthin verirren.
Glücklicherweise liegt auch der Weg zum Lösershag größtenteils im Schatten und so war es nicht ganz so anstrengend, wie es hätte sein können.
Oben auf dem Rundweg angekommen stand der Naturgenuss nichts mehr im Wege.
Natürlich ist auch dort nicht völlig eben, aber die tolle Landschaft lenkt von gelegentlichen Steigungen ab.
Etwas untypisch ist, daß es nur sehr wenige Möglichkeiten gibt, den Blick schweifen zu lassen. Das Label „Land der offenen Fernen“, das man gerne der Rhön anheftet, gilt nicht für den Lösershag.
Dafür hat so ein unaufgeräumter Wald seinen eigenen Charme und man vermisst den fehlenden Ausblick nicht.
Was dem Urwald-Feeling dort zusätzlich zugute kommt, ist das Fehlen jeglicher Zivilisationsgeräusche. Fernab der Straßen sind die einzigen Laut, die man hört, natürlichen Ursprungs.
Leider ist dieses Waldgebiet nicht sehr ausgedehnt. Der Rundweg hat nur eine Länge von ca. 1,5 km und mit Auf- und Abstieg ist man nach einer guten Stunde wieder am Wanderparkplatz.
Bis dahin hat man dieses schöne Flecken aber meist für sich allein.