Heidelberg

Ab und zu gönnen sich meine Frau und ich ein Wochenende mit Freunden, an dem wir es uns mal gut gehen lassen. Dazu gehört, daß wir die Kinder zuhause lassen… (Die sind aber mittlerweile so alt, daß sie das wertschätzen).

Freitag nachmittag ging es nach Heidelberg, wo wir ein gemütliches Hotel gebucht hatten. An der Rezeption wurde uns der Philosophenweg empfohlen, von dem man einen schönen Blick auf Heidelberg hat.
Dieser Empfehlung wollten wir auch gerne nachkommen. Aber während die anderen Mitglieder unserer kleinen Gruppe eher an den nächsten Vormittag dachten, hatte ich als Hobbyfotograf ganz andere Vorstellungen. Als Landschaftsfotograf weiß man in der Regel, wann die Sonne auf- oder untergeht.

Glücklicherweise konnte ich die anderen überzeugen, daß es eine gute Idee wäre, zur blauen Stunde oben auf dem Berg zu sein. Aber nach zwei Stunden Autofahrt war das auch kein großes Problem, da jeder etwas Bewegung gebrauchen konnte.

Und so standen wir rechtzeitig auf dem Berg gebenüber des Heidelberger Schlosses. Diese intensiv beleuchtete Ruine kam natürlich zur blauen Stunde ganz besonders gut zur Geltung.

Ich war zum ersten Mal in Heidelberg und wusste gar nicht, daß das Schloss eine Ruine ist. Ich dachte, daß es sehr viel besser erhalten sei, obwohl mir abends schon aufgefallen war, daß einer der Türme nur noch zur Hälfte steht.

Dank Wikipedia bin ich mittlerweile eines besseren belehrt. Daher weiß ich jetzt auch, daß nicht nur der Verfall, sondern auch diverse Sprengungen dem Schloss zugesetzt haben. Beeindruckend fand ich den sogenannten „gesprengten Turm“ der 1693 von französischen Soldaten gesprengt wurde.

Allerdings ist dieser Turm so beeindruckend massiv, daß er nicht vollständig zu zerstören war.
Diesen massiven Mauern war offensichlich nur schwer beizukommen.

Nach einiger Überlegung haben wir doch in den sauren Apfel gebissen und Eintritt für den Burghof gezahlt. Aber ich fand es dann doch sehenswert, so daß das Geld zu verschmerzen war.

Beeindrucken fand ich auch das „Große Fass“. Im Vorraum stand schon ein etwas größeres Fass, von dem ich zunächst etwas enttäuscht war, bis ich feststellen durfte, daß das „Große Fass“ ein Stück weiter steht und diese Bezeichnung wirklich verdient hat.

Alles in allem ein wirklich erholsames Wochenende und auch das Fotografieren kam nicht zu kurz, was – zumindest für mich – auch ein bisschen zu einem erholsamen Wochenende dazu gehört.
Aber wenn ich nicht allein untwegs bin, muß dieses Hobby natürlich ein bisschen zurück stehen. Glücklicherweise war aber an diesem Wochenende die Mischung genau richt.